VIII. Voraussetzungen für Integration schaffen

12.11.2016

VIII. Voraussetzungen für Integration schaffen

Wir müssen Flüchtlingen Schutz gewähren.

Das ist für Freie Demokraten nicht nur eine moralische Pflicht, sondern ein Recht, das nicht zur fiskalischen Bürde herabgestuft werden darf. Das Recht auf Asyl ist ein Grundrecht unseres Grundgesetzes, verankert auch in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Grundrechtecharta der Europäischen Union. Für uns ist gerade die besondere historische Verantwortung der Deutschen ein Grund, das fundamentale Recht auf Asyl sehr ernst zu nehmen. Verfolgte müssen in Deutschen zu jeder Zeit Schutz finden können. Aktuell kommen Asylsuchende in großer Zahl in unsere Stadt. Nur durch das vorbildliche Engagement der Limburger Bürger ist bis jetzt eine Versorgung sichergestellt worden. Wie sieht es aber in Zukunft aus? Limburg wird für neuen Wohnraum sorgen müssen und unsere Kindergärten und Schulen so ausstatten, dass sie den Bedürfnissen im Hinblick auf Sprache und Wertevermittlung gerecht werden. Zwar ist bereits ein Integrationsbeauftragter für die Stadt beschlossen worden. Für die Aufgabe „Integration“ ist eine Stärkung des Sozialamtes jedoch zu wenig. Wir wollen die Neubürger nicht nur „sozial“ betreuen, sondern ihnen Möglichkeiten aufzeigen in Limburg zu wohnen, zu arbeiten und als Mitglieder der Gesellschaft zu leben. Wir brauchen dazu eine neue Verwaltungsstruktur im Sinne eines „Beauftragten für Vertriebene und Asylsuchende“.

Nur durch volle Integration können sich Neubürger hier eine neue Heimat schaffen. Dabei müssen sie unsere volle Unterstützung erhalten. Im Gegenzug erwarten wir aber auch die Bereitschaft, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Dies bezieht sich nicht nur auf den Erwerb der deutschen Sprache, sondern auch auf die Akzeptanz der Grundwerte unserer Verfassung und unseres kulturellen Erbes von Aufklärung und Humanismus. Im Hinblick auf Kinder und Jugendliche hat Schule hier einen wichtigen Bildungsauftrag, den es wahrzunehmen gilt. Zugleich wünschen wir uns eine enge Kooperation mit der örtlichen Wirtschaft und den Verwaltungsorganen, um die Flüchtlinge möglichst rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Konkreten Handlungsbedarf sehen wir in Limburg insbesondere in den folgenden Themenfeldern: • Frühe Einbindung und enge Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilen und der Stadt Nur in enger Zusammenarbeit mit den Stadtteilen kann Flüchtlingshilfe für alle Beteiligten positiv gestaltet werden.

Die FDP setzt dabei auf eine frühzeitige und fortlaufend enge Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilen und der Stadt Limburg. Vertreter aus den jeweiligen Stadtteilen sollten bei Problemen im Zusammenhang mit der Unterbringung der Flüchtlinge als Integrationsbeauftragte zwischen den Bürgern der jeweiligen Stadtteile, den untergebrachten Flüchtlingen und der Stadt Limburg vermitteln. Sowohl den Bürgern vor Ort als auch den Flüchtlingen wird dadurch bei möglichen Konflikten ein konkreter Ansprechpartner und Mittler zur Seite gestellt. • Förderung von Sprachkursen Bisher haben Asylbewerber keinen ausreichenden Zugang zu Sprachkursen. Wer längere Zeit in Deutschland bleibt, und sei es auch nur während eines sehr langen Asylverfahrens oder mit Duldung, kann vom Erwerb der deutschen Sprache nur profitieren. Deshalb fordert die FDP im Limburg, dass ehrenamtliches Engagement in Form von Sprachkursen durch die Zurverfügungstellung von ausreichend Unterrichtsräumen gefördert wird.