Agri-Fotovoltaik in Lindenholzhausen

Fotovoltaik-Anlage
28.10.2022

FDP-Fraktion: Einfache Alternativen einbeziehen

Die FDP-Fraktion im Limburger Stadtverordnetenversammlung legt in der Diskussion um den geplanten Standort für eine Agri-Fotovoltaik-Anlage in Lindenholzhausen nach. Aus Sicht der Liberalen wird hier überhastet ein Projekt forciert, zu dem es sinnvolle und weit besser geeignete Alternativen gäbe.

„Der jüngste Presseaufschlag zu diesem „Dauerbrenner-Thema“ offenbart aus unserer Sicht, dass die handelnden Personen allem Anschein nach weder Interesse an einem ergebnisoffenen Diskurs noch an einer transparenten Verfahrensweise und schon gar nicht an einer ebenso möglichen wie eventuell sogar besser geeigneten Alternative zu der nun ins Gespräch gebrachten  Agri-Fotovoltaikanlage in Lindenholzhausen haben.“ stellt Marion Schardt-Sauer, Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzender der FDP im Limburger Stadtparlament fest. „Wir haben schon früh darauf hingewiesen, dass mit dem diesem Projekt Solarpark an diesem Standort dringend benötigte, immer knapper werdende  Ackerflächen der Produktion von Nahrungsmitteln dauerhaft entzogen werden!“ Es handle sich um eben gelegene, hochwertige Ackerböden. Soweit zur Qualität dieser wertvollen Böden etwas anderes behauptet werde, sei diesen Politikern empfohlen sich mit den wissenschaftlichen Fakten zu befassen. Andernorts wäre man dankbar für Ackerböden solcher Qualität. Durch den dort geplanten Solarpark gehe die Eignung zur Produktion von Lebensmitteln verloren. 

Es sei schlicht falsch und irreführend, wenn gegenüber der Öffentlichkeit so getan werde, als ob die Installation von Fotovoltaik-Elementen und eine nachhaltige, landwirtschaftliche Bewirtschaftung ohne Probleme auf gleicher Fläche möglich sei. „Wer so etwas postuliert, hat sich entweder noch nie mit den technischen und sonstigen Bedingungen landwirtschaftlicher Flächenbewirtschaftung befasst oder verweigert schlicht die Einsicht in gegebene Fakten.“ so Schardt-Sauer weiter. 

Es spiele keine wirkliche Rolle, wie die Module auf dem Acker angeordnet werden, denn der notwendige Maschineneinsatz werde in jedem Fall massiv beeinträchtigt. Hinzu kämen beispielsweise die Verschmutzung durch Staubentwicklung oder das Risiko von Beschädigungen durch Kollisionen mit Maschinen oder aufgewirbelte Partikel oder Steinen. Nicht zuletzt habe die zwangsläufig mehr oder weniger starke Verschattung des Bodens bzw. der Pflanzen durch die Module einen erheblichen Effekt auf den späteren Ertrag. Es wäre wünschenswert, wenn man sich die Bewirtschaftung von Böden von Landwirtschaft von denen erklären lasse, die dies tagtäglich praktizieren. „Miteinander reden und nicht übereinander“, fordert Schardt-Sauer.

Ein wesentlicher Punkt, der die Liberalen stört, ist der Umstand, dass offenbar nicht einmal im Ansatz ernsthafte Alternativen geprüft werden. „Wir unterstützen sehr den Ausbau von Solartechnologie als einen Baustein eines neuen Energiemix. Hierzu haben wir schon einige Vorschläge unterbreitet, die aber zumindest bislang aus unserer Sicht nicht ernsthaft in Betracht gezogen wurden. Über die genannten Alternativen hinaus könnte man ja z.B. auch einmal prüfen, ob nicht Böschungsflächen entlang von Straßen für Fotovoltaik-Anlagen genutzt werden können. Solche in diesem Sinne „ungenutzten“ Flächen gibt es auf kommunaler und Kreis-Ebene sicher in großem Umfang.“ vermutet Schardt-Sauer.„Solartechnik einsetzen, wo es passt, da sind wir dabei“. Seit über 10 Jahren rede man im Rathaus über die Prüfung von Standorten für Solartechnik, passiert sei erschreckend wenig. Vernünftige Standorte und neue Technik, Fortschritt nutzen, das sollte aus Sicht der FDP-Fraktion das Ziel sein und hier sei noch viel zu tun.