FDP bedauert den Verzicht auf großartiges Museum in Limburg
Liberale fordern: Bildung, Kunst und Kultur müssen in Limburg größere Rolle spielen
„Mit dem kürzlich eröffneten Museum Reinhard Ernst haben Hessen und die Landeshauptstadt Wiesbaden nicht nur eine Kunstsammlung von Weltrang erhalten, sondern auch ein Museum, mit dem Kinder und Jugendliche an Kunst herangeführt werden sollen. Schade, dass Limburg mit seinem Verzicht auf das vom inzwischen verstorbenen japanischen Stararchitekten und Prizker-Preisträger für Architektur Fumihiko Maki entworfene Museum eine großartige Chance vertan hat. Auch wenn eine solche Chance sicherlich kein zweites Mal kommen wird, müssen in Limburg Kunst, Kultur und Bildung künftig eine größere Rolle spielen“, fordert die Limburger FDP-Vorsitzende und FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer.
Das Museum ist ein Geschenk von Reinhard Ernst, der in Limburg zwei sehr erfolgreiche Unternehmen aufgebaut hatte. Der Bau des Museums, das Medienberichten zufolge mehr als 80 Millionen Euro gekostet hat, der laufende Betrieb und die Privatsammlung abstrakter Kunst mit einem geschätzten Wert von über 100 Millionen Euro kosten den Steuerzahler nichts. Alles wird komplett von der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung getragen.
Reinhard Ernst hatte verständlicherweise seine ursprüngliche Standortentscheidung für Limburg von einer breit getragenen Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung abhängig gemacht. Er wollte nicht, dass sein Museum zum Zankapfel der Limburger Kommunalpolitik wird. Leider hatte damals nur die FDP-Fraktion uneingeschränkt dem Museumsbau in Limburg zugestimmt, die anderen Fraktionen waren gespalten oder dagegen.
Noch heute wird diese Entscheidung von manchem mit dem Argument gerechtfertigt, dass Limburg im Gegensatz zu Wiesbaden sich an den Betriebskosten hätte beteiligen sollen. Doch dieser Zuschuss war jährlich gedeckelt und auf 25 Jahre begrenzt. Auch hier hätte den weitaus größten Teil die Stiftung Reinhard & Sonja Ernst übernommen. Und Reinhard Ernst hatten einen sehr guten Grund, warum er Limburg an den Betriebskosten beteiligen wollte. Die Stadt Limburg hatte damals von seinen Unternehmen erhebliche Gewerbesteuern erhalten, die Stadt Wiesbaden keinen Cent.
„Limburg kann sich nicht auf Dauer auf seiner attraktiven Altstadt allein ausruhen. Die Zukunft einer Stadt hängt auch von einer guten Infrastruktur und zunehmend von weichen Standortfaktoren wir einem guten Bildungsangebot und attraktiven kulturellen Angeboten ab. Zudem hätten sich viele Limburgerinnen und Limburger über den künstlerischen Leuchtturm in ihrer Heimatstadt gefreut“, bedauert Schardt-Sauer die mangelnde Zustimmung, die es bei der Standortentscheidung für das Museum Reinhard Ernst in der Limburger Kommunalpolitik gegeben hatte.