FDP-Fraktion fordert den Erhalt von Parkplätzen
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Standort Limburg stärken – nicht gefährden
Die FDP-Fraktion in der Limburger Stadtverordnetenversammlung lehnt die Beschlussvorlage des Magistrats zum Parkraummanagementkonzept entschieden ab. „Die Abschaffung des gesamten Angebotes von heute 230 öffentlichen Kurzzeitparkplätzen im Straßenraum, der weitgehende Wegfall der Straßenparkplätze in der Diezer Straße und die komplette Abschaffung des Parkstreifens in der Parkstraße sowie vieler weiterer Parkmöglichkeiten in der Stadt gefährden den Standort Limburg für Handel, Gastronomie, Arztpraxen, Handwerker und Kulturschaffende“, so die FDP-Fraktionsvorsitzende Marion Schardt-Sauer. Doch nicht nur Besucher, auch Bewohner seien von den Maßnahmen negativ betroffen, wie die Beispiele Diezer Straße und Parkstraße zeigten, erklärte die FDP-Politikerin.
Hinzu komme, dass die als Alternative gepriesenen Parkhäuser nach wie vor für viele Menschen eben keine Alternative darstellen. So verfügten beispielsweise das Altstadtparkhaus und das Karstadt-Parkhaus über keine Aufzüge. Zudem seien die Zufahrten und Parkflächen in den Parkhäusern für viele Autos viel zu eng und der Schmutz und die Geruchsbelästigungen schreckten viele davon ab, in ein Parkhaus zu fahren.
Das geplante Parkraummanagement der Stadt gehöre zu einer Vielzahl von Maßnahmen des von der FDP abgelehnten Masterplans Mobilität, der zum Ziele habe, Autos aus der Innenstadt zu vertreiben. „Eine solche Verkehrspolitik bedeutet für die Innenstadtentwicklung in Limburg mit seinem ländlichen Umfeld, in dem viele potenzielle Besucher auf das Auto angewiesen sind, eine Katastrophe“, machte Schardt-Sauer deutlich.
Neben der Abschaffung von Parkplätzen im Straßenraum lehne die FDP auch immer höhere Parkgebühren für die Parkhäuser ab. Auch das sogenannte „Schleifenkonzept“, das es mit neuen Sackgassen und Einbahnstraßen immer schwerer für Autofahrer mache, sich in der Innenstadt zu bewegen, gehöre zum autofeindlichen Konzept der Stadtspitze und der Großen Koalition aus SPD und CDU. „Die FDP-Fraktion macht bei dieser Politik gegen das Auto nicht mit“, so Schardt-Sauer. Unabhängig davon sei auch nicht nachvollziehbar, warum das „Schleifenkonzept“ bereits jetzt beschlossen werden soll, obwohl beabsichtigt sei, es bis zum Vorliegen des Bauzeitplans für den Neubau der Lichfield-Brücke zurückzustellen. Ein Verkehrschaos in der Limburger Innenstadt mit Ansage müsse auf jeden Fall verhindert werden.
Um zu sehen, dass viele andere Städte andere Wege gehen, genüge bereits ein Blick nach Weilburg. In Weilburg könne man mit einem www-Aufkleber teilweise drei Stunden kostenlos in der Innenstadt parken und im Altstadtbereich existierten zahlreiche Kurzzeitparkplätze. In Weilburg werde mit den Parkplätzen für den Besuch und den Einkauf in der Stadt geworben, während man in Limburg den Weg von Großstädten gehe, in denen jedoch vollkommen andere Voraussetzungen gegeben seien. „Es wird Zeit umzukehren. Limburg ist keine Großstadt mit einem hervorragend ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, sondern eine mittelgroße Stadt, in dem die Besucher aus einem ländlichen Raum kommen, in dem man nach wie vor auf das Auto angewiesen ist“, appellierte Schardt-Sauer an die anderen Fraktionen in der Limburger Stadtverordnetenversammlung, dem Parkraummanagement-Konzept nicht zuzustimmen.