FDP-Fraktion stellt Aktionsplan Gastronomie und Einzelhandel vor

FDP-Fraktion stellt Aktionsplan Gastronomie und Einzelhandel vor
05.12.2020

– Bürgermeister muss Maßnahmen zur Chefsache machen 

Die FDP-Fraktion in der Limburger Stadtverordnetenversammlung hat im Rahmen ihrer Haushaltsklausur einen „Aktionsplan Gastronomie und Einzelhandel“ erarbeitet. Gleichzeitig hat sie ihre Ablehnung der Vorschläge des Bürgermeisters und der CDU-Fraktion zur Bezuschussung von Einkaufsgutscheinen erneuert. „Diese Vorschläge halten wir für kurzfristigen Aktionismus“, so die FDP-Fraktionsvorsitzende Marion Schardt-Sauer. Die FDP-Fraktion habe hingegen einen zukunftsorientieren Leitfaden erarbeitet, wie man die aktuellen Herausforderungen angehen könne. Ein erster Schritt könne die sofortige Freigabe des Neumarkts für das Parken sein. 

„Der Bürgermeister muss eine zielgerichtete, effiziente und pragmatische Unterstützung des Einzelhandels und der Gastronomie in der Handelsstadt Limburg zur Chefsache machen“, fordert die FDP-Fraktionsvorsitzende Marion Schardt-Sauer. Die Innenstadt lebe schließlich von der Vielfalt des Einzelhandels und der Attraktivität der Gastronomiebetriebe. Teurer Aktionismus sei jedoch fehl am Platz. Vielmehr seien Maßnahmen erforderlich, die den Gastronomen und Einzelhändlern einen optimistischen Blick in die Zukunft eröffneten:  

Runder Tisch Gastronomie – Zuhören! 

Gerade die Gastronomiebetriebe hätten in den vergangenen Monaten viele kreative und sehr gute Ideen entwickelt, um ihren Betrieb so auszurichten, dass der Infektionsschutz gewährleistet werden könne. „Diese Kreativität wird auch von entscheidender Bedeutung sein, wenn die Gastronomie wieder öffnen darf“, unterstreicht Schardt-Sauer. Oftmals bestünde jedoch große Unsicherheit, ob die unternehmerischen Ideen etwa seitens der städtischen Ordnungsbehörden zugelassen werden; die Betreiber fühlten sich allein gelassen. „Die Stadt Limburg sollte den Gastronomiebetreibern – etwa im Rahmen eines Runden Tisches – unverzüglich Gelegenheit geben, ihre Vorschläge und Ideen vorzustellen“, so Schardt-Sauer. Die Stadt sei in der Verantwortung, durch pragmatisches Handeln innovative Geschäftsideen zu unterstützen. 

Außengastronomie erleichtern – Chancen eröffnen! 

„Die Bewirtung von Gästen im Freien könnte im kommenden Frühjahr wirksam dazu beitragen, die in den Wintermonaten zu verzeichneten Umsatzeinbußen zu kompensieren. Die Stadt Limburg sollte deshalb ihre restriktive und von regelmäßigen Kontrollen geprägte Haltung zur Außengastronomie ablegen und Konzepte und Ideen der Betreiber für eine Außengastronomie grundsätzlich ermöglichen“, fordert Schardt-Sauer.  Von der Möglichkeit, Sondernutzungsrechte für eine Außenbewirtung zu gewähren, solle großzügig Gebrauch gemacht werden. Denjenigen Betreibern, die nicht über eigene Flächen verfügen, könnten auf öffentlichen Plätzen, etwa am Lahnufer, mobile Einrichtungen zur Außenbewirtschaftung gestattet werden. „Die Stadtspitze sollte sich nicht fragen, was nicht geht, sondern was ermöglicht werden kann.  Die Ideen und Angebote der Betreiber sollten als Bereicherung für das öffentliche Leben angesehen werden“, erklärt Schardt-Sauer.

Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten – Rahmen setzen! 

Die Erreichbarkeit der Innenstadt müsse verbessert werden. Dabei gelte es anzuerkennen, dass dem Auto gerade in Corona-Zeiten eine nochmals gesteigerte Bedeutung zukomme.  „Diskussionen um die Einrichtung einer Umweltspur auf der Schiede und eine weitere Verknappung der Parkmöglichkeiten sind daher Gift für Gastronomie und Einzelhandel“, so Schardt-Sauer. Nicht mit dem Ziel, den Autofahrer als Melkkuh zu nutzen, sondern mit zeitgemäß sanierten Parkhäusern und einem attraktiven Gebührensystem könne der ruhende Verkehr gut bewältigt werden. Das Parken auf dem Neumarkt müsse in der Corona-Zeit wieder ermöglicht werden. 

FDP- Fraktion zum Thema Neumarkt
Neumarkt

Stadtmarketing – Für Limburger Gastronomie und Einzelhandel werben

„Der Limburger Einzelhandel und die vielfältigen Läden gerade in der Altstadt sind ein großer Schatz“, hebt Schardt-Sauer hervor.  Das Stadtmarketing solle künftig einen besonderen Schwerpunkt auf diese Läden legen und ihnen etwa im Internetauftritt sowie auf den sozialen Medien eine Plattform bieten. Zugleich solle den Betrieben Unterstützung für den Aufbau eines online-shops angeboten werden. 

 Wohlfühlraum Innenstadt – Flächen mit Leben füllen

„Die Stadt muss den Rahmen dafür schaffen, dass die Menschen sich in der Innenstadt wohlfühlen – zu jeder Jahreszeit. Sicherheit und Sauberkeit müssen deshalb eine Selbstverständlichkeit werden“, fordert Schardt-Sauer. Eine lebendige Innenstadt bedeute jedoch mehr. Die Stadt solle auch in Corona-Zeiten Räume für Kunst, Kreativität und Kultur bereitstellen. Gerade der Neumarkt biete hierfür eine geeignete Fläche, die etwa in Kooperationen mit Musikschulen und Kreativwerkstätten mit Leben gefüllt werden könne.„Natürlich handelt es sich bei den vorgeschlagenen Maßnahmen nicht um eine abschließende Liste. Doch die FDP-Fraktion ist davon überzeugt, dass sie Einzelhandel und Gastronomie nachhaltig unterstützen können. Deshalb fordere ich die Stadtspitze auf, jetzt zu handeln und entsprechende Maßnahmen zu initiieren und voranzubringen“, betont Schardt-Sauer.