FDP mahnt Transparenz in Sachen Altstadtfest an

Antrag Altstadtfest
15.02.2024

Liberale bringen Dringlichkeitsantrag ins Stadtparlament ein

Anfang Februar stand in der lokalen Presse zu lesen, dass die Stadt Limburg beabsichtig, das traditionelle Altstadtfest neu zu gestalten und eine entsprechende Ausschreibung zu starten. Weiterhin war zu lesen, dass nicht nur der langjährige Träger dieses beliebten Events damit nicht einverstanden – und vermutlich auch nicht eingebunden – war, sondern gleichzeitig auch ein nicht näher bezifferter „städtischer Zuschuss“ ausgelobt werden sollte.

Für die FDP-Fraktion in der Limburger Stadtverordnetenversammlung ist diese Vorgehensweise nicht nachvollziehbar, denn die Beliebtheit des Fest in der Bevölkerung in Limburg und Umgebung ist allseits bekannt. Dies belegen insbesondere die ungebrochen hohen Besucherzahlen. „Wir haben uns zunächst sehr gewundert und uns fiel auf, dass man seitens der Stadt dem über Jahre erfolgreichen Wirken des Altstadtkreises, den Ehrenamtlichen, wenig Respekt und Wertschätzung entgegenbringt und dieses Gremium offensichtlich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Das Mindeste wäre doch gewesen, sich nach dem Altstadtfest 2023 frühzeitig auszutauschen und sich gemeinsam mit dem Altstadtkreis einvernehmlich auf ein neues Konzept zu verständigen“, wundert sich die FDP-Fraktionsvorsitzende Marion Schardt-Sauer. Bei diesem befremdlichen Vorgehen, den fehlenden Informationen der Parlamentarier haben wir einfach mal das Gespräch, den Austausch mit dem Altstadtkreis gesucht. Es war sehr spannend, sich dabei mit 49 Jahren Geschichte dieses Limburger Stadtfest, Hintergründen und historischen Anfängen des Altstadtfestes befassen zu können“, so Schardt-Sauer weiter.

Zur Einordnung: Im Jahre 1974 hat Bürgermeister Josef Kohlmeier das Altstadtfest mit aus der Taufe gehoben und die Rahmenbedingungen dafür mit einem entsprechenden Magistratsbeschluss geschaffen. Die Regie und die Hauptverantwortung lag danach klar in der Hand des Vereins. Wenn dies geändert werden soll, wäre das, so die erste Einschätzung der FDP-Fraktion, zunächst darzulegen und ein Beschluss zu fassen. Daneben wäre frühzeitig der Dialog mit dem Verein, aber auch den Fraktionen im Stadtparlament angezeigt gewesen. Eine grundsätzliche Abkehr von einem seit Jahrzehnten bewährten Verfahren einfach nur zu „verkünden“ – ohne Beschluss der Gremien, ist von der rechtlichen Grundlage mindestens erörterungsbedürftig. “Wir finden diese Führungskultur der Stadtspitze befremdlich,,“ so Schardt-Sauer.

Natürlich könne, solle man ein solches Fest weiterentwickeln – im Dialog. Das könne man gut im Parlament diskutieren, schließlich gehe es die gesamte Stadt etwas an.
Ein Beispiel dafür war ein Antrag der FDP Fraktion vor genau 10 Jahren, in dem es um die ersten Debatten zum Sicherheitsdienst, Eintritt und Bänder sowie die inhaltliche Gestaltung des Fest ging.

Heute, 10 Jahre später, finden solche Debatten wohl nicht mehr in den Gremien, nicht mehr öffentlich statt. Aus der Zeitung bzw. aus Pressemeldungen der Stadt war zu entnehmen, dass ab sofort – nach 49 Jahren – jetzt die Stadt das Altstadtfest veranstaltet. Dem Verein wird dies nur trocken „mitgeteilt“. „Wertschätzung und Förderung des Ehrenamtes geht anders.“ empört sich Fraktionsvorsitzende Schardt-Sauer. „Abgesehen davon ist auch der Zeitpunkt der Bekanntgabe ein Problem, denn man muss befürchten, dass – außer dieser „glorreichen“ Grundsatzentscheidung – noch nichts weiter veranlasst wurde und so der Zeitdruck für eine erfolgreiche Umsetzung eines möglichen neuen Konzepts für das Altstadtfest schon jetzt immens ist.“

Die Zeit drängt, Ende Juni sollte das Jubiläumsfest, das 50. Limburger Altstadtfest stattfinden.
Alles in allem Gründe genug für die FDP, mit einem Dringlichkeits-Antrag in der Stadtverordnetenversammlung die Situation und die weitere Strategie insgesamt zu hinterfragen.

„Wir wollen vor allem, dass das Altstadtfest seinen Stellenwert als große Attraktion für die Bürgerinnen und Bürger Limburgs und der weiteren Umgebung behält und nicht durch solche kurzfristigen Aktionen seinen Ruf verspielt. Gleichzeitig wollen wir dafür sorgen, dass der Verein „Altstadtkreis“ mindestens angemessen gehört und eingebunden wird.“

Dazu haben die Liberalen für die Stadtverordnetenversammlung am 19. Februar einen Dringlichkeitsantrag eingereicht und hoffen auf breite Unterstützung der anderen Fraktionen.