Ökokonto vorausschauend nutzen

17.04.2017

Ökokonto vorausschauend nutzen

In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Energie haben Vertreter der Hessischen Landgesellschaft mbH (HLG) im Limburger Rathaus die Möglichkeiten von Ökokonto-Maßnahmen vorgestellt.  Vorsitzender dieser Ausschusses ist der FDP-Stadtverordnete Horst-Günter Herold (Bild). Grundlage für die Information zu den modernen Instrumenten des Flächenausgleiches war ein in der Stadtverordnetenversammlung einstimmig gefasster Beschluss zu einem Antrag der FDP-Fraktion.

Limburg ist ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort, was auch zu einer regen Bautätigkeit führt. Neben den vielen positiven Effekten, die damit verbunden sind, gehen mit entsprechenden Aktivitäten aber auch Eingriffe in Natur und Umwelt einher, für die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erfolgen müssen. Dabei gibt es in Hessen seit einigen Jahren bereits die Möglichkeit, entsprechende Eingriffe nicht erst nachträglich wieder gut zu machen. Es ist vielmehr möglich, durch Naturschutzmaßnahmen vorausschauend auf einem „Ökokonto“ Punkte zu erwerben, die bei späteren Maßnahmen, die einen naturschutzrechtlichen Ausgleich erfordern, eingesetzt werden können. So kann eine Gemeinde ihre Planungssicherheit erhöhen und Verfahren beschleunigen.

Die Stadt Limburg betreibt ein eigenes Ökokonto, welches bei der Unteren Naturschutzbehörde, dem Landkreis Limburg-Weilburg, geführt wird. Aktuell ist das Ökokonto der Stadt Limburg leider nahezu leer. Es besteht Handlungsbedarf.

Die Vertreter der HLG haben im Ausschuss für Umwelt und Energie mit vielen guten Praxisbeispielen deutlich gemacht, wie durch vorausschauende Planung in Limburg neue Ökopunkte erworben werden könnten und eine neue Strategie verfolgt wird.. Als Maßnahmen mit hohem ökologischem Wert und gleichzeitig geringem Flächenverbrauch wurden zum Beispiel die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie durch den Rückbau von Querhindernissen in Fließgewässern oder die Renaturierung von Gewässer und Fläche, die Umsetzung von Maßnahmen der Artenhilfskonzepte des Landes, die Umsetzung von Maßnahmen der Biodiversitätsstrategie des Landes, Maßnahmen für Wildkatzenwanderwege oder das Stilllegen von Wald genannt.

Die Mitglieder des Ausschusses waren sich einig, dass es hier noch sehr viel Potenzial für die Stadt Limburg gibt und haben deshalb einen weiteren Beratungsgang beschlossen. Auch der Zeitpunkt ist aus Sicht des Ausschusses gut, da auf jeden Fall das Ökokonto gefüllt werden muss. Für viele Firmen, die sich ansiedeln wollen und bauen, ist dies ein Faktor. Der Magistrat wurde gebeten, aus dem Landschaftsplan die Ökokontomaßnahmen zu prüfen und dann über den aktuellen Sachstand des Landschaftsplanes zu berichten.  (HGH/MS)