Solarpark Lindenholzhausen-Linter – FDP-Fraktion: „Ehrliche Kommunikation geht anders“

10.02.2022

Die FDP-Fraktion in der Limburger Stadtverordnetenversammlung zeigt sich irritiert über das Vorgehen der Verantwortlichen im Zusammenhang mit dem geplanten Solarpark in Lindenholzhausen/Linter. Dies sowohl mit Blick auf die bisherige Informationspolitik der Verantwortlichen im Rathaus und bei der EVL, als auch mit den Äußerungen im Rahmen der Sitzung des Umweltausschuss, der Ortsbeiräte Anfang dieser Woche und den Verlautbarungen in deren Umfeld.

„Ehrliche Kommunikation geht anders“, so die Vorsitzende der FDP-Fraktion Marion Schardt-Sauer. „Es wurden viele Chancen zu einem offenen und ehrlichen Austausch -nicht nur, aber besonders mit unserer Landwirtschaft- liegen gelassen. Das Ergebnis ist, dass sich viele nicht gehört und übergangen fühlen. Allein deshalb bleibt bei dem geplanten Projekt ein mehr als unangenehmes „Geschmäckle“ sowie berechtigter Zorn und Unbehagen.“ Umso mehr verwundere es, wenn nun ausgerechnet die SPD-Fraktion nun mit einer Veröffentlichung im Nachgang der Ausschusssitzung aufwartet, die offenkundig bereits vorher festand. Anstatt vor Ort an dem Abend mit den anwesenden Landwirten, den Experten, den Bürgerinnen und Bürgern den Austausch und die offene Debatte über Schlagworte „Agri-Photovoltaik-Anlage“ zu führen, gibt man lieber eine Pressemeldung heraus, wundert sich die FDP- Politikerin. Bürgernähe geht anders. Schardt-Sauer : „Oder will man den öffentlichen Dialog gar nicht?“

Das überaus große wie berechtige Interesse der Bürgerschaft an dem Projekt zeigte sich in der großen Anzahl der Teilnehmer an der Sitzung des Umweltausschuss in Linter. Leider blieben die Aussagen der Verantwortlichen dort erneut teilweise vage, unverbindlich und lückenhaft. Dies wurde von vielen zu Recht als mangelnde Wertschätzung und Offenheit interpretiert. Auch die Intention, die Diskussion durch in die digitale Welt bzw. die Homepage der Stadt zu verlagern kann nur als Ablenkungsmanöver und Angst vor einer wirklich offenen Diskussion und einem echten Austausch zu allen Argumenten gewertet werden. Darüber hinaus schließt eine reine digitale Diskussion einen erheblichen Kreis der Bürgerinnen und Bürger mangels Zugangs aufgrund fehlenden Equipments von vorneherein aus. Unabhängig davon wird durch einen fehlenden offenen Dialog face to face das wichtige direkte Gespräch und der Gedankenaustauch, der für das Verständnis der unterschiedlichen Meinungen essentiell ist, unterbunden. 

Aus Sicht der FDP-Fraktion kann es daher nur einen Weg geben, die bereits entstandenen gesellschaftlichen Kollateralschäden wieder zu heilen: Die Zustimmung aller Fraktionen, die ein echtes Interesse an einer fairen und transparenten Diskussion haben, zum FDP-Dringlichkeitsantrag. 

Hauptziel ist, die Debatte und den Austausch nun in den städtischen Gremien „Nur so kann eine Zäsur in diesem schwer belasteten Prozess herbeigeführt und die Berücksichtigung aller berechtigten Interessen und Argumente sichergestellt werden. Wir als FDP-Fraktion werden alles daransetzen, einen wirklichen Dialog, eine echte Interessenabwägung sowie eine transparente, nachvollziehbare Bewertung des geplanten Projekts und aller denkbaren Alternativen, sicherzustellen. Wir wollen echten Dialog über gangbare Wege um die Energiewende umzusetzen. „Uns ist Akzeptanz wichtig und da hilft keine nebulöse Hinterzimmer-Politik.“, fasst Schardt-Sauer die Position ihrer Fraktion zusammen.